Sprecher: Jan Tománek. Henrike Bernhardt, Philipp Haase

Dmitrij Hladký, Martin Machala, Eva Marková, Robert Forker, Julia Köpke

Ende März 2014 fanden sich Julia Köpke, Eva Marková, Martin Machala, Robert Forker und Dmitrij Hladký auf dem ersten Plenartreffen des Deutsch-tschechischen Jugendforums zusammen, um sich unter dem Motto „Welche Bildung brauchen wir?“, ein Thema herauszusuchen. Da das Themengebiet sehr breit gefächert war, konzentrierte sich die Gruppe auf den engeren Themenbereich der formalen Bildung und den Stil der Unterrichtsstunden an deutschen und tschechischen Schulen.

In abendlichen Diskussionen setzten wir uns mit der Frage auseinander, wie die gerade in den letzten Jahren zugenommene Demotivation der Schüler im schulischen Lernkontext zu erklären ist. Ebenfalls beschäftigte uns, warum ein Großteil der in der Schule gelernten Fähigkeiten wenig Anwendung im Alltag der Schüler findet.

Nach langen Debatten über mögliche Veränderungen im Bildungssystem kamen wir zu der Meinung, dass es uns kaum möglich ist, darüber zu urteilen, welche Bildung für die Mehrheit der heutigen Schüler sinnvoll sein könnte. Dank der multikulturellen und vielfältigen Gesellschaft heutzutage bringt jeder Schüler seine individuellen Interessen und Fähigkeiten mit, sodass daher jegliche einheitliche bzw. universale Lösungen nicht wirklich effektiv sind. Genau das veranlasste uns dazu darüber nachzudenken, was die unterschiedlichen Schüler eigentlich wirklich motiviert. In welchen Bereichen außerhalb der Schule engagieren sich Schüler und was motiviert sie zu diesen Tätigkeiten? Daraus ergab sich für uns wiederum die Frage, ob es nicht vielleicht möglich ist, die Motivation und das Engagement aus den Freizeitaktivitäten auf den Schulalltag zu übertragen, um die Schüler nachhaltig und allumfassend auf das zukünftige Leben vorzubereiten.

Mit solchen Fragen beschäftigte sich ein von uns erstellter Film. Kinder und Jugendliche mit ihren Motivationen, Vorstellungen und Interessen wurden als Grundlage herangezogen werden, um sich später mit Experten noch mehr mit der Thematik auseinanderzusetzen.

Das Ziel dieses Projekt war es, mögliche Änderungsvorschläge bezüglich des Unterrichtsstils an tschechischen und deutschen Schulen zu entwickeln, welche die Schüler dazu veranlassen, sich selbstständig, forschend und mit Freude mit sich und ihrer Umwelt auseinanderzusetzen.

Zum Abschluss der Projektphase wurde der von uns erstellte Film gezeigt und diskutiert. In der Diskussion ging es, bezogen auf den Film, um die Effizienz von formaler Bildung und wie man im Schulalltag mehr die Interessen und Motivationen der Schüler ansprechen kann. Ebenfalls wurde Freiraum dafür geschaffen, eventuelle Veränderungsvorschläge einzubringen und diese zu diskutieren.

Mitglieder: Tomáš Kochlöffel, Tereza Pištorová, Štěpán Vizi, Sophie Henning, Arne Mischer, Fabian Kuntz

Die Arbeitsgruppe „Misch mit!/Zapoj se!“ beschäftigte sich mit dem Thema der Partizipation im Alltag. Ziel war es, Jugendlichen beziehungsweise jungen Erwachsenen zu zeigen, wie sie sich selbst engagieren und dadurch etwas in ihrer Umgebung verändern können.

Als Mittel dazu diente ein Comic, der sowohl in deutscher als auch in tschechischer Sprache erschien. In diesem Comic wurden Geschichten erzählt, in denen sich junge Menschen für etwas eingesetzt haben und dadurch etwas verbessern konnten. Im zweiten Teil des Comics wurden praktische Informationen angeführt, wie man sich engagieren kann, sowie eine Adressliste.

Mitglieder: Eva Brychtová, Anežka Doležalová, Inga Berg, Susanne Bierlmeier, Maximilian Röslmair

Hallo und Ahoj,

ich bin der Eduart und es ist immer dieselbe Leier. Weil meine Eltern sich nicht einigen konnten leide ich unter einem ziemlich abgefahrenen Namen. Education, neudeutsch für Bildung und Erziehung, das hat meine Mama verbrochen. Art, neudeutsch für Kunst, das war mein Papa.

Diese Schizophrenie wurde mir quasi in die Wiege gelegt. Seit Anbeginn der Zeiten bin ich auf der Suche nach mir selbst. Nach dem Bindeglied zwischen Kunst und Bildung, nach einer identitätsstiftenden Antwort. Und JETZT bin ich kurz davor:

Auf der ersten Plenartagung des DTJF sah ich den ganzen Haufen vor mir und war so gut wie erlöst. Ich suchte mir die beiden gewieften und bildhübschen Tschechinnen Eva und Aněžka, die vorlaute Inga, den diktatorisch angehauchten Quotenmann Maximilian und die besonnene Susa. Das war mein Team. Sie sprudelten wirr fantastische Ideen durcheinander und glühten vor Motivation etwas zu bewegen. Bildung, das sollte nicht nur ein messbares Leistungsdruck erzeugendes Konstrukt sein. Bildung sollte nicht nur vermittelt werden um auf lange Sicht die Wirtschaft zu fördern. Bildung ist mehr: Identitätsbildung, Bildung der Bildung wegen. Ganzheitlich, profitlos, idealistisch. Und wie ist dieser Grundgedanke besser zu vermitteln als durch Kunst? Durch in irgendeiner Form künstlerisch verkörperte gedankliche Freiheit?

Ich war zufrieden mit meinen Schützlingen. Sie waren auf dem besten Weg. Und in Gedanken hatten sie schon tausend Projekte aufgestellt, die alle eins gemeinsam hatten: Für junge Leute, Inhalte durch Kunst und Theater vermittelnd und möglichst nachhaltig!

Im Mai treffen die fünf wieder zusammen und ich werde mich ihnen in meiner wahren Gestalt offenbaren. Vielleicht entsteht dabei das ein oder andere Foto, das euch daran teilhaben lässt?

Beste Grüße, euer Eduart

Und was schließlich meine Freunde entwickelt haben? Na, kommt ihr spielen!

Planspiel: Flüchtlingsverteilung in Europa

Mitglieder: Eva Gartnerová, Kateřina Morozová, Dirk Belger, Franziska Niese, Tobias Rogler

Wir organisierten eine Diskussion, bei der wir mithilfe von Zeitzeugen mehr über das alltägliche Leben im Kommunismus erfahren konnten. Wie war es, in diesen Zeiten aufzuwachsen? Wie sah die Schulbildung aus und welchen Einfluss hatte diese auf andere Aktivitäten? Wovon träumten junge Menschen? Was hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten für sie verändert?

Wir betrachteten das Jahr 1989 als einen Wendepunkt sowohl in der DDR als auch der Tschechoslowakei. Plötzlich öffnen sich Grenzen und das kommunistische Regime zerfällt. Langsam wachsen auch die Möglichkeiten für junge Menschen. Aber sind wir heute zufriedener? Oder sind wir mit neuen Problemen konfrontiert, fühlen uns überwältigt von all den verschiedenen Möglichkeiten? Und wie trifft man eigentlich die richtige Entscheidung?

Das sind einige der Fragen, die wir uns stellten – und mit denen wir sowohl die PodiumsteilnehmerInnen als auch das Publikum bei einer öffentlichen Diskussion im Rahmen des Plenartreffens des Jugendforums in Pilsen 2015 zum Austausch anregten.

Mitglieder: Eva Heczková, Vladimír Chmelík, Anna Skalická, Dennis Varoß

Sie sind in der neunten Klasse, Lehrer und Eltern reden Ihnen ständig zu, Sie sollen doch mal endlich die Anmeldung an die weiterführenden Schulen schreiben, und Sie wissen doch nicht einmal, was Sie in den Ferien machen möchten, geschweige denn in ein paar Jahren? Na dann ist das Gymnasium die beste Wahl. Oder doch nicht?
Unsere Arbeitsgruppe entschied sich, das Oberthema “Welche Bildung brauchen wir?” sehr traditionell aufzufassen und sich auf die formale, d.h. schulische Bildung zu konzentrieren. Wir hatten uns das Ziel gesetzt den Schülern bei ihrer Entscheidung, welche weiterführende Schule für sie adäquat ist, zu helfen. Wir glauben nämlich, dass der gegenwärtige Trend, die meisten tschechischen und deutschen Schüler ein Gymnasium besuchen zu lassen, nicht ideal ist. Nicht etwa für die Industrie, wie es die Politiker immer wieder betonen, sondern vor allem für diese Schüler.
Unsere Zielgruppe waren Schüler, die so eine Entscheidung bald treffen müssen. Ihnen erklärten wir, für wen welche Schule geeignet ist, was die Vor- und Nachteile und die untrennbaren Eigenschaften sind.

Das deutsch-tschechische Jugendorum setzt sich für die Verbesserung und Vertiefung der deutsch-tschechischen Beziehungen und die aktive Zusammenarbeit zwischen den beiden Nachbarländern ein.
Freunde des deutsch-tschechischen Jugendforums e.V.
c/o Margret Hachmeister
Plumhofer Straße 35
30900 Wedemark

Registernummer: 203339
© 2024 DTJF. Alle Rechte vorbehalten
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram