Die zweite Plenarsitzung aus der Sicht von Vlasta Řenčová, einer der Teilnehmerinnen:
„Die Zeit vergeht schnell. Wir haben alle noch lebhafte Erinnerungen an unsere erste Plenarsitzung, aber vom 15. bis 18. März 2018 fand ein zweites Treffen statt, diesmal in Litoměřice, Tschechische Republik.
Am Donnerstag begrüßten wir uns alle gegenseitig und die Atmosphäre war sehr entspannt. Am Freitagmorgen hatten wir einen Workshop zum Thema Kommunikation, in dem wir die Probleme klärten, die in unseren Gruppen auftreten. Mit einem lustigen Sketch stellten wir sie der Umwelt vor und mussten uns überlegen, wie wir die Probleme lösen können. Der zweite Teil des Freitagsprogramms war die Anwesenheit von zwei Mitarbeitern der Organisation Antikomplex, die das Gebiet des Sudetenlandes kartiert und die Geschichten der Vertriebenen in der Vor- und Nachkriegszeit erzählt. Nach einer Einführung in das Thema und einem Mittagessen machten wir einen Ausflug nach Úštěk, einer ehemaligen mehrheitlich deutschen Stadt bei Litoměřice. Es war für uns interessant, diesen Schauplatz der tschechisch-deutschen Geschichte gemeinsam zu erleben.
Am Abend sahen wir den Film Generation N: Deutschböhme, in dem vier Überlebende der Deportation zu sehen sind. Zwei Frauen, zwei Männer. Zwei, die deportiert wurden, zwei, die geblieben sind. Ein sehr emotionaler und inspirierender Film, der auch eine Relevanz für die Gegenwart hat, gerade weil die Überlebenden nicht nur versuchten, ihre Geschichte zu erzählen, sondern auch zu erklären, was falsch war und was sich nicht wiederholen darf. Der Film war teilweise bewegend, aber die anschließende Diskussion mit dem Autor hat uns mit positiver Energie versorgt. Und gleichzeitig auch ein wenig Traurigkeit, denn die Gesellschaft ist immer noch voller Fehler und die menschlichen Eigenschaften ändern sich nicht so sehr.
Der Samstag stand ganz im Zeichen eines etwas kontroversen Workshops zur (Un-)Gleichstellung der Geschlechter. Es war ein interessantes Thema, das zu einer lebhaften Diskussion führte und das wir sicherlich auch in Zukunft weiter verfolgen werden.
Am Nachmittag stellten wir uns gegenseitig unsere Projekte vor, auch in Anwesenheit der Vorsitzenden der beiden Forum-Vereine, die sich zur gleichen Zeit in Litoměřice zu ihrer Mitgliederversammlung trafen. Und am Abend war Raum für die Arbeit in unseren Gruppen. Auch am Sonntag hatten wir zunächst Zeit für Gruppenarbeit und dann haben wir alle gemeinsam über die Möglichkeiten der Finanzierung von Projekten diskutiert. Zum Schluss haben wir natürlich eine Auswertung des gesamten Plenums und der einzelnen Programmpunkte gemacht, so dass wir alle motiviert und zufrieden nach Hause fahren konnten.“